Zurzeit erleben wir alle herausfordernde Zeiten. Lebensmittel, Energie, Gehälter und die daraus resultierenden Folgekosten bewegen sich steil nach oben.
Aber trotz all dieser aktuell negativen Entwicklungen:
Die Themen Natur und Gesundheit bleiben uns erhalten. Die Bewegung draußen an der frischen Luft, jetzt noch in märchenhaft bunten Herbstwäldern, später dann auf Schneeschuhen durch verschneite Landschaften und Wälder, öffnet unseren Mind, lässt uns von den Alltagsproblemen Abstand nehmen und diese - hoffentlich – ganz schnell abschütteln.
Dies erlebe ich selbst immer wieder, wenn es am Vorabend heißt: „Chef! Morgen ist wieder unsere Wanderung mit Ihnen!“.
Dann läuft das Gedankenkarussell an: Wie wird das Wetter morgen? Welche Tour ist die passende in dieser Jahreszeit? Wer geht mit? Wer war schon öfters mal mit dabei? Wie lange und wie anspruchsvoll darf die Tour sein? Und so weiter....
Am meisten fordert es mich, wenn eine Wetterlage vorherrscht, die Gäste - explizit aus dem süddeutschen Raum - schnell passiv werden lässt. Da habe ich meist den Eindruck, dass es nur rausgeht, wenn alles mit der Komfortzone zusammenpasst: Zwischen 18,5 und 22 Grad Celsius, leicht bewölkt und nur eine kleine Brise Wind, die einem um die Nase streicht. Obwohl alle Voraussetzungen für eine All Wetter-Tour gegeben sind: im Kleiderschrank hängt die allerbeste Kleidung der namhaftesten Firmen. Und im HUBERTUS steht ein großer Trockenraum bereit, um die nassen Klamotten rasch wieder tragbar zu machen.
Da bin ich dann wirklich gefordert!
Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen. Aber: unsere Nordlichter, sprich diejenigen, die oberhalb der Main-Grenze leben, sind sehr viel wetterresistenter als die süddeutschen Kameraden.
Und es macht wirklich Spaß, für Gäste Touren zu finden, bei denen man über den eigenen Schatten springen muss. Mit Gästen, die einfach dabei sein wollen, ohne Kompromisse. Wohlwissend, dass der Karl schon die richtige Entscheidung trifft und das Richtige macht: Ein Abenteuer in der Natur, verbunden mit Spaß und Action. Immer im Einklang mit der Natur. Und den aktuellen Wetterbedingungen.
Gerade aus diesen Paradigmen entstehen oftmals genau die Touren, die auch wirklich jedem in Erinnerung bleiben.
Wie zum Beispiel meine "HUBERTUS Triathlon-Tour".
Die erste Disziplin ist: Wir besuchen den Küfer in Hittisau, einer der wenigen, die diese Zunft noch am Leben erhalten. Welch umfassendes Wissen über Holz wird uns hier geboten: zu welch richtigem Zeitpunkt welches Holz geschlagen wird, bei welchem Zeichen es gelagert wird, und, und, und. Wie ein Kleinkind hänge ich an seinen Lippen. Und auch meine mitwandernden Gäste folgen ehrfürchtig seinen Ausführungen.
Danach folgt die zweite Disziplin: Eine Tour durch die Engenlochschlucht. Das Pendant zur berühmten und vielbesuchten Breitachklamm. Still und einsam, zunächst gemütlich und entspannt, dann zunehmend beengend. Um sich dann wieder zu öffnen und den Blick zu weiten. Eine Pflichttour zu jeder Jahreszeit und natürlich bei jedem Wetter.
Ein Besuch in Felbers "Schiefem Haus". 1999 zerstörte ein immenser Hangrutsch, welcher sich über Monate hinzog, zig Häuser in unserer Nachbargemeinde Sibratsgfäll.
Wie durch ein Wunder kam niemand zu Schaden.
Stehen blieb ein Relikt aus dieser Zeit: das Schiefe Haus. Schon beim Eintritt werden unsere Sinne durcheinandergewirbelt, alles ist schräg und verzogen. Und zeigt uns einmal mehr, wie gerade und geordnet unser Leben sein muss, um angenehm zu sein.
Um dieses desorientierte Gefühl wieder loszuwerden, laufen wir zum Abschluss entlang der informativen Georunde. Die uns wieder Halt und Stärke vermittelt. Kehren dann gutgelaunt Richtung Heimat um.
Und freuen uns auf eine warme Sauna. Und ein entspannendes Bad im Onsen-Becken.
Herr Gott, was willst Du mehr?!
Auf geht´s – raus geht´s! Um unseren Mind wieder zu erden.
Ich freue mich auf die gemeinsamen Wanderungen mit Euch!
Euer Karl