Feste, Bräuche & Rituale
raunächte im allgäu
Die Zeit zwischen der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember,
24 Uhr, bis zur Nacht vom 5. auf den 6. Januar, 24 Uhr, ist eine magische Zeit. Eine Schwellenzeit - zwischen den Jahren.
Aber auch eine übersinnliche Zeit. Die uns für Botschaften aus einer anderen Welt sehr empfänglich macht. Man sagt, dass diese magischen Nächte außerhalb von Raum und Zeit liegen. Denn es öffnen sich die Tore zur geistigen Welt. Und sie können leichter durchschritten werden als zu anderen Zeiten.
Entsprechend bedeutsam sind sie für uns und das kommende Jahr. Denn:
Diese 12 Nächte, die sogenannten "Raunächte", laden uns ein. Zu Reflektion und Manifestation.
raunächte im allgäu
Einstimmen & vorbereiten auf die rauhnächte
Zwischen den Jahren
Der Begriff "Zwischen den Jahren" resultiert aus dem Unterschied zwischen dem Mond- und dem Sonnenkalender:
Der Mond benötigt 29 1/2 Tage von Neumond zu Neumond. Zwölf Monate sind also 345 Tage - ein Mondjahr.
Die Sonne benötigt aber, um wieder an derselben Stelle am Himmel zu stehen, 365 Tage - ein Sonnenjahr.
Um den Mond- mit dem Sonnenkalender wieder in Einklang zu bringen, werden die Raunächte benötigt. Sie füllen mit ihren 11 Tagen und 12 Nächten die Lücke zwischen dem Mond- und dem Sonnenjahr - die Zeit "zwischen den Jahren".
Diese Tage sind weder den Gesetzen der Sonne noch des Mondes unterworfen und sind somit seit Urzeiten als "geschenkte Tage" angesehen.
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Zeitraum
Die Raunächte beginnen in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um 0 Uhr und enden in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar um 23:59 Uhr.
In anderen Überlieferungen beginnen die Raunächte bereits am Tag der Wintersonnenwende, also am 21. Dezember.
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Raunacht-rituale
Die Raunächte eignen sich hervorragend als eine Zeit zur Innenschau, zur Meditation, zum Loslassen und Setzen von Intentionen für das neue Jahr.
Hier einige Rituale:
- Aufräumen und putzen – aber nicht entrümpeln und ausmisten (denn das soll laut Brauchtum Unglück bringen)
- Haus oder Wohnen räuchern – empfehlenswert sind z.B. Salbei, Weihrauch, Wacholder, Myrrhe, Kampfer, Engelwurz
- Schulden begleichen und Geliehenes zurückgeben
- Ballast loswerden, Angelegenheiten klären
- Rückschau halten: Wofür bin ich im alten Jahr dankbar?
- Meditation und innere Einkehr
- Intentionen für das neue Jahr setzen
- Auf Träume achten bzw. ein Traumtagebuch führen
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Jede Raunacht steht mit einem Monat des folgenden Jahres in Verbindung und wird als Omen verstanden. Wer die Zeichen der einzelnen Nächte deuten kann, kann daraus wichtige Erkenntnisse für das neue Jahr ziehen.
(christine fuchs)
Magische zeit. im allgäu.
- 1. RAUNACHT - 25. DEZEMBER
Die erste Raunacht beginnt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um 0 Uhr. Sie steht für den Monat Januar. - THEMA: Das Alte liebevoll abschließen und loslassen. Und langsam und behutsam im neuen Jahr ankommen.
- FRAGEN: Welche Samen möchte ich säen? Was möchte ich im neuen Jahr erreichen und verwirklichen? was möchte ich loslassen?
- RITUAL: Reinigen & Räuchern: ein Meersalzbad nehmen und Räume mit Salbei räuchern. Meditieren. Altlasten und Überflüssiges aufschreiben und in einer Schale verbrennen.
2. RAUNACHT - 26. DEZEMBER
Die zweite Raunacht ist energetisch dem Monat Februar zugeordnet. Man nähert sich langsam dem Frühling. Die Tage werden wieder länger.
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THEMA: Verbindung zum inneren Licht und der inneren Stimme
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FRAGEN: Was wird mich im neuen Jahr begleiten (Tiere, Energien, Kräfte, Bäume, Edelsteine)? Welche Fragen brennen in mir? Was muss noch erlöst werden? Was bedeutet es für mich, mit mir in Frieden zu sein? Was hilft mir, mich an mein inneres Licht zu erinnern? Was muss ich verabschieden, um ganz in Frieden mit mir zu sein?
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RITUAL: In die Stille gehen an einem Meditationsplatz oder in der Natur.
- 3. RAUNACHT - 27. DEZEMBER
Die dritte Raunacht ist dem Monat März zugeordnet. Das Wunder der Natur beginnt sich zu zeigen, die ersten Knospen und Pflanzen sprießen, die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. - THEMA: Aufbruch und Neubeginn. Das Herz öffnen
- FRAGEN: Was ist meine Herzensangelegenheit? Was lässt mein Herz strahlen? Was tue ich am liebsten? Was macht mir Freude? Welche Wünsche wohnen tief in meinem Herz? Was erfüllt mich?
- RITUAL: Herzmeditation: Licht ins Herz atmen und sich dabei vorstellen, dass es sich wie eine Rose öffnet und Liebe hereinströmt.
4. RAUNACHT - 28. DEZEMBER
Die vierte Raunacht steht für den Monat April. Ein sehr wandel- und wechselhafter Monat, oft unberechenbar. Die ständigen Wetterschwankungen schlagen oft aufs Gemüt und erfordern viel Gelassenheit. Und so, wie die Natur im Wandel ist, wandelt sich auch alles um uns herum – und diesen Wandel brauchen wir auch, damit Neues entstehen kann. Altes darf gehen, um Platz zu schaffen für Neues.
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THEMA: Auflösung. Transformation. Neubeginn. Aufbruch.
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FRAGEN: Was hilft mir beim Loslassen von alten Dingen? Wie kann ich Negatives in Positives verwandeln? Welche alten Gewohnheiten möchte ich verändern? Wer oder was schenkt mir Energie? Wer oder was raubt mir Energie? Wann bin ich mutig, wann verlässt mich der Mut?
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RITUALE: Alles Negative aufschreiben und es auf einem anderen Zettel ins Positive umformulieren. Den Zettel mit dem negativen Text dann verbrennen.
Reinigungsmeditation: Imagination einer violetten Flamme, die alles Ungute verbrennt.
- 5. RAUNACHT - 29. DEZEMBER
Die fünfte Raunacht steht für den Monat Mai. Der Frühling steht in voller Blüte, die Fülle des Lebens ist greifbar. Es ist eine Zeit der Freude, des Glücks, die wir nicht nur allein, sondern zusammen mit anderen erleben. - THEMA: Freundschaft & Selbstliebe
- FRAGEN: Wer sind meine Freunde? Wer tut mir gut? Mit wem bin ich gerne zusammen? Bin ich selbst mein bester Freund? Wie kann ich „Ja“ zu mir selbst sagen? Was brauche ich, um mir selbst zu vergeben, um mich selbst zu lieben?
- RITUALE: Den Tag mit jemanden verbringen, den man liebt. Mit weißem Salbei, Styrax oder Rosenweihrauch räuchern.
Yin Yoga-Übungen zum Thema Selbstliebe.
6. RAUNACHT - 30. DEZEMBER
Nun sind wir in der Mitte der Raunächte und in der Mitte des Jahres angekommen: Die sechste Raunacht steht für den Monat Juni, in dem der Frühling in den Sommer übergeht. Die Tage werden immer länger, bis die Sonne am 21. Juni ihren höchsten Stand erreicht hat: Mittsommernacht oder Sommersonnenwende. Der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres - das Gegenstück zur Wintersonnenwende.
Die Sommersonnenwende erinnert uns trotz aller Freude und Heiterkeit auch an die Vergänglichkeit, denn sie markiert den Übergang vom Licht in die Dunkelheit. Wir sind in den Wandel der Zeiten eingebettet: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Alles ist in allem vorhanden. Yin und Yang.
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THEMA: Bereinigung. Loslassen. Balance. Rückschau.
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FRAGEN: Was kann ich loslassen? Wovon kann ich mich befreien? Was ist noch nicht vergeben? Was braucht noch einen Abschluss?
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RITUAL: Aufräumen und Räuchern. Aufschreiben, was man nicht ins neue Jahr mitnehmen möchte. Und dann Verbrennen dieses Zettels. Kontaktaufnahme zur Familie.
- 7. RAUNACHT - 31. DEZEMBER
Heute ist Silvester. Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Vorbereitung auf das neue Jahr. Heute ist der Tag der Feste – genau wie der Monat Juli, dem dies Raunacht zugeordnet ist, der Monat der Feste und Feiern ist. - THEMA: Öffnung für das Neue. Innere Kinder. Innere Stimme. Seele. Heimat. Gefühle. Weiblichkeit.
- FRAGEN: Was ist meine Vision fürs neue Jahr? Was möchte ich im neuen Jahr erreichen? Was wünsche ich mir? Was möchte ich bestärken? Was möchte ich endgültig loslassen? Kann oder will ich meine Gefühle ausdrücken? Höre ich auf meine innere Stimme? Kenne ich meine Bedürfnisse? Sorge ich gut für mich?
- RITUAL: Ein Bad nehmen und alles Alte abwaschen. Die Wohnung mit Weihrauch oder Salbei räuchern. Orakeln, Karten ziehen, gute Vorsätze fassen. Rote Unterwäsche tragen - für glückliche Liebesstunden im neuen Jahr.
8. RAUNACHT - 1. JANUAR
Ein glückliches neues Jahr! Heute ist der Beginn des neuen Jahres. Die Menschen wünschen sich Glück und verschenken Glückssymbole. Die achte Raunacht ist dem Monat August zugeordnet, dem Monat der Freude, der Fülle, Kraft und Energie, aber auch des Müßiggangs. Es ist Hochsommer, die Sonne strahlt und füllt uns mit Kraft und Energie.
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THEMA: Neubeginn. Fülle. Selbstausdruck. Verwirklichung
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FRAGEN: Wie segne ich das neue Jahr? Wem kann ich Glück wünschen? Was sind meine guten Wünsche? Glaube ich an mich selbst? Vertraue ich mir selbst? Habe ich mich selbst verwirklicht?
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RITUAL: Das neue Jahr segnen. Anderen Menschen Glück und Segenswünsche senden. Glückssymbole verschenken. Sich mit Freunden treffen. In die Natur gehen.
- 9. RAUNACHT - 2. JANUAR
Heute ist der 2. Januar. Die Energie der Raunächte hat sich verändert: bis Silvester herrschte eher eine nach Innen gerichtete, stille Energie. Aber so langsam hat sich ein Wandel vollzogen: die Räder beginnen sich nun allmählich, wieder vorwärtszudrehen. Dennoch ist noch nicht die Zeit, alle guten Vorsätze in die Tat umzusetzen, denn energetisch sind wir immer noch mitten im Winter. Immer noch eine Zeit, innezuhalten, kreative Ideen zu sammeln und uns mit unserer inneren Stimme zu verbinden.
Für viele hat heute auch schon wieder der Alltag begonnen. Zeit, sich wieder zu organisieren, neu zu ordnen und zu strukturieren – dabei hilft die Qualität dieser Raunacht. Die neunte Raunacht ist mit dem Monat September verbunden. Spätsommer. Eine Zwischenzeit zwischen Sommer und Herbst. Der Sommer ist vergangen, aber noch nicht ganz weg. Der Herbst steht vor der Tür, ist aber noch nicht ganz da. Es ist eine Zeit des Innehaltens und des Verweilens. Geduld ist gefragt. - THEMA: Ordnung. Erneuerung. Geduld. Neuorientierung. Struktur
- FRAGEN: Welchen Segen möchte ich geben? Wem kann ich Licht und Segen schicken? Was möchte ich im neuen Jahr ernten? Was möchte ich im neuen Jahr erreichen? Was sind meine Ziele? Was brauche ich, um gesund zu sein? Wie kann ich mich mit meiner inneren Mitte verbinden? Wage ich es, meinem Bauchgefühl zu trauen? Was brauche ich, damit es mir gut geht?
- RITUAL: Das neue Jahr segnen und ein Licht anzünden. Alles tun, was die Mitte stärkt (z.B. Yoga, gut essen etc.). Yoga-Asanas für den Neumond.
10. RAUNACHT - 3. JANUAR
Die zehnte Raunacht ist mit dem Oktober verbunden. Oktober ist die Zeit des langsamen Abschiednehmens, aber auch der Fülle und der Reife. Auch die Raunächte neigen sich langsam ihrem Ende zu. Heute ist noch einmal Zeit, über Visionen zu meditieren.
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THEMA: Wissen. Vision. Reife. Weisheit. Balance. Ausgleich. Harmonie
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FRAGEN: Wie nutze ich meine Lebensenergie, meine Gedanken? Was ist meine Vision vom neuen Jahr? Welche Situation soll sich verändern und verbessern? Sind Körper und Seele im Gleichgewicht? Finde ich im Leben meine Balance? Bin ich mit mir selbst in Frieden?
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RITUAL: Meditation über die neue Vision. Räuchern mit Weihrauch.
- 11. RAUNACHT - 4. JANUAR
Mit der elften Raunacht sind wir heute im Monat November angekommen. Der November steht wie kein anderer Monat für das Abschiednehmen, das Loslassen und den Tod.
Gleichzeitig birgt aber dieses Abschiednehmen auch einen Funken des Neubeginns in sich. Denn nur, wenn wir vollständig loslassen können, können wir uns dem Neuen öffnen. - THEMA: Transformation. Wandlung. Tod. Abschied. Loslassen
- FRAGEN: Was ist der Sinn meines Lebens? Warum bin ich hier? Was will ich auf die Erde bringen? Was ist endgültig vorbei und möchte nun losgelassen werden? Was ist mir für mein Leben wichtig?
- RITUAL: Meditation über das Lebensziel, den eigenen Sinn im Leben.
12. RAUNACHT - 5. JANUAR
Energetisch ist die zwölfte Raunacht dem Monat Dezember zugeordnet, der dunkelste Monat des Jahres. Gleichzeitig aber auch der Monat, in dem das Licht neu geboren wird und das Licht mit der Wintersonnenwende seinen neuen Zyklus beginnt.
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THEMA: Aufbruch. Entfaltung. Expansion. Weisheit.
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FRAGEN: Was ist in den letzten 12 Nächten nicht gut gewesen? Was belastet mich noch? Was soll noch gereinigt werden? Lebe ich meine Potenziale? Hat mein Leben einen Sinn? Bin ich ein Wegweiser für andere?
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RITUAL: Alles Negative aufschreiben und es auf einem anderen Zettel ins Positive umformulieren. Den Zettel mit dem negativen Text verbrennen.
Reinigungsmeditation: Imagination einer violetten Flamme, die alles Ungute verbrennt. Räuchern.